© Schachclub Bayer Leverkusen e.V.

Erster Mannschaftskampf in der NRW-Klasse und die Frage: Was ist Optimismus?

Heute war der erste Mannschaftskampf in der NRW-Klasse. So hoch hat Bayer noch nie gespielt. Im Vorfeld wurde viel geunkt: "Wir haben doch keine Chance auf den Klassenerhalt." Im Auto fuhr ich mit Sebastian und Julian. Da hieß es auch: "Wir haben keine Chance, denn Kleve ist im Schnitt 150 DWZ-Punkte stärker." Ich hielt dagegen und sagte: "Wieso? Wir hier im Auto holen bestimmt 2,5 Punkte." Kommentar Julian: "Wir drei sind schon mit 1,5 Punkten sehr gut bedient." Sebastian fragte, wo die Punkte denn herkommen sollten.

Zum Kampf: Heinrich fehlte und Klaus spielte als Ersatz. Die Aufstellung: Michael, Marco, Harry, Stefan, Sebastian, Mehrdad, Julian und Klaus.

Der Mannschaftskampf verlief lange sehr ausgeglichen. Stefan verlor relativ früh einen Bauern und stand auch noch passiv. Dafür sah die Stellung beim Sebastian mit gegenseitiger Rochade sehr vielversprechend aus. Dann gab auch Marco einen Bauern ab. Aber er hatte dem Gegner zwei Doppelbauern verpasst, einer davon isoliert. Das Endspiel mit Turm und Leichtfigur konnte er dann relativ leicht remis erzwingen. Sebastian hatte den gegnerischen König ziemlich freigelegt. Aber er sah den Gewinnweg nicht. So konnte sich der Gegner ins Remis retten. Schade. Harry geriet auch unter Druck und sagte, dass er platt steht. Der Gegner hatte zwischenzeitlich einen Bauern gegeben, um in ein für ihn besseres Turmendspiel abzuwickeln.

Ich hatte mir in ausgeglichener Stellung eine freiwillige aber dumme Bauernschwäche gemacht. Dadurch verlor ich einen Bauern. Nach 4 Stunden übersah ich auch noch ein 2-zügiges Matt.

Mehrdad hatte mit Schwarz Englisch gespielt. Der Gegner griff am Königsflügel an und Mehrdad wurde am Damenflügel aktiv. Durch diese Aktivität gewann er einen Bauern. Den Gegner packte die Opferwut und er investierte eine Figur. Es sah brenzlig für Mehrdad aus. Aber er behielt die Übersicht und wehrte den Mattangriff ab. Da gab der Gegner auf. 2:2 Zwischenstand.

Mein Optimismus war etwas gedämpft, da Harry und Stefan schwierig standen, Julian hatte ein Remis-Turmendspiel und Klaus stand etwas besser. Dann machte der Gegner von Stefan ein Springeropfer. Stefan musste es annehmen und musste dann Material zurückspucken, damit er nicht Matt ging. So hatte er Turm, Springer und Läufer gegen zwei Türme und zwei Bauern. Da zusätzlich seine Stellung auch noch schwierig war, wäre schon ein Remis eine Überraschung. Dann machte der Gegner mehrere ungenaue Züge und ließ den König von Stefan nach vorne laufen. Plötzlich wurden alle Figuren von Stefan aktiv, sodass der Gegner die Qualität zurückgeben musste. Jetzt stand er auf Gewinn. Dies ließ Stefan sich dann auch nicht mehr nehmen.

Durch dieses Ergebnis begann der Gegner von Julian das Tot-Remis-Endspiel auf Gewinn zu heizen. Dadurch gewann Julian einen Bauern. Aber die Stellung war trotzdem remis. Julian nahm dann das Remis-Angebot des Gegners an, obwohl man in dieser Stellung den Gegner noch hätte quälen können. 3,5:2,5 für uns.

Harry stand ziemlich schlecht und Klaus hatte sich das Remis-Halten durch unnötigen Damentausch erschwert. Zum Thema Optimismus: Marco sagte dann: "Das verlieren beide und wir verlieren den Kampf." Und tatsächlich verlor Klaus im Endspiel Springer gegen Läufer einen Bauern. Aber Klaus fiel auf die Füße, da der letzte Bauer nicht mehr reichte. 4:3.

Harry hatte ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger. Der Gegner hatte drei Freibauern und davon zwei verbundene Freibauern, die die schon auf der 5. und 6. Reihe standen. In der fast hoffnungslosen Lage fand Harry die einzige Lösung: König nach vorne mit Mattdrohungen. Dadurch erreichte er dann ein Dauerschach. Das war der Mannschaftssieg mit 4,5:3,5.

Zurück zur Frage: Was ist Optimismus? die Pessimisten Julian und Sebastian hatten recht, und das Auto mit Sebastian, Julian und mir holte nur einen Punkt. Aber die Mannschaft hat gewonnen.

Michael Esser

 

Hier die Einzelergebnisse:

 

        SK Turm Kleve           SC Bayer Leverkusen 1        
1 CM 2255 NED Rembrandt Bruil   1 : 0   Dr. Michael Esser GER 2113   1
3   1999 GER Kevin Verfürth   ½ : ½   Marco Bär GER 2034   2
4   1981 GER Justus Wiegersma    ½ : ½   Harald Claßen GER 1947   4
5   2055 NED Vadim van Kuijk   0 : 1   Dr. Stefan Böhm GER 2001   5
6   2055 GER Wilfried Krebbers   ½ : ½   Sebastian Lessing GER 1817   6
7 CM 2026 GER Thomas Verfürth   0 : 1   Mehrdad Mazaheri Tehrani  GER 1815   7
8   1906  GER Thorsten Brandt    ½  :  ½    Julian Eßer GER 1708   
11   1972 NED Vincent Pelgrom   ½ : ½   Klaus Henseler GER 1929   1

 

 

 

Wir benutzen Cookies
Um unsere Webseite fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Für weitere Informationen siehe unsere Datenschutzerklärung