"Wer Drei-Null führt..."
„..der stets verliert!“ So oder so ähnlich ertönte (zumindest zu meiner Jugendzeit) der trotzige Schlachtruf über so manchen Bolzplatz, wenn die eigene Mannschaft mehr oder weniger im Rückstand war. Obwohl, 3:0… Wer glaubt da noch an einen Sieg? Ich weiß nicht, wie sich die Mannschaft der SVG Königsspringer am Montag motiviert hat. Auf jeden Fall mit Erfolg!
Wir hatten ein gutes Team beisammen. Trotzdem sah ich die Mannschaft der SVGler leicht in der Favoritenrolle, besonders als klar wurde, dass „Edeljoker“ Thomas Schönborn an Brett 8 spielen würde.
Es ging aber gut los für uns! Rolf Schimpf hatte an Brett 6 die Qualität gewonnen, und so gegen 21:00 Uhr streckte sein Gegner die Waffen. Ich fühlte mich in meiner Stellung bei unrochiertem König nicht sonderlich wohl, aber ein allzu optimistisches Figurenopfer von Frank Wirtz ermöglichte mir einen schönen Mattangriff, der nur noch unter erheblichem Materialverlust hätte verhindert werden können. Als dann Karl Pützkaul noch seinen Erfolg gegen Ralf „Die Mauer“ Gülden verkündete, stand es sogar 3-0 für uns…
Manni Friedsam nannte die Leistung seiner Mannschaft schon scherzhaft „beschämend“, aber ich hatte nie das Gefühl, den Erfolg in trockenen Tüchern zu haben. Michael Axmann spielte an Brett 4 mit einer Figur weniger und auch Felix an Brett 5 sah sich bedenklichen Fesselungen gegenüber. Um 22:15 Uhr musste er schließlich nach Figurenverlust die Waffen strecken. Eine Viertelstunde später verlor dann auch Karl-Heinz gegen Kristian Erdmann, nachdem ein mutiges Läuferopfer nicht den erwünschten Erfolg gebracht hatte. Nur noch 3-2.
Wolfgang hielt sich an Brett 8 sehr gut. Er kam bis in ein Läuferendspiel mit geschlossenen Bauernketten. Hier setzte sich dann die Routine von Thomas Schönborn durch. Seine vorgerückten Bauern ermöglichten ein „klassisches“ Läuferopfer mit anschließendem Durchmarsch. 3-3.
Michael kämpfte gegen Peter Blomeyer aufopfernd bis zum Schluss. Die Beharrlichkeit, mit der er versuchte, trotz Minusfigur zu überleben, grenzte schon fast an Selbstkasteiung. Kurz vor 0:00 Uhr kam es aber wie es kommen musste: 3-4.
Blieb noch Werner. Voll konzentriert ging er zu Werke. Nichts zu sehen von den schnellen Zügen, die in der Vergangenheit nur allzu oft zu Niederlagen führten, wenn das Spiel eine gewisse Dauer überschritt. Er hatte es tatsächlich geschafft, die Qualität zu erkämpfen, sah sich aber unangenehmen Drohungen des gegnerischen Springers gegenüber. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als die Qualität zurückzugeben – und er stand mit Minusbauer da! Trotzdem lehnte er das Remisangebot von Andreas Schmitz ab und kämpfte weiter, bis er sich der dauernden Schachgebote nicht mehr erwehren konnte. 3,5-4,5. Großer kämpferischer Einsatz, Werner!
Fazit: Wieder einer dieser Kämpfe gegen SVG Königsspringer! Wieder gab es packende Partien, und wieder ein knappes Ergebnis. Diesmal mit dem besseren Ende für die Manforter, die sich den Sieg redlich verdient haben!
Manfred Birnkott
Br. |
SC Bayer Leverkusen 2 |
- |
Königsspringer Leverkusen 1 |
3,5 - 4,5 |
1 |
Sockel, Karl-Heinz 1863 |
- |
Erdmann, Kristian 1971 |
0 - 1 |
2 |
Birnkott, Manfred 1904 |
- |
Wirtz, Frank 1915 |
1 - 0 |
3 |
Kies, Werner 1861 |
- |
Schmitz, Andreas 1935 |
½ - ½ |
4 |
Axmann, Michael 1741 |
- |
Blomeyer, Peter 1807 |
0 - 1 |
5 |
Liebsch, Felix 1758 |
- |
Friedsam, Manfred 1780 |
0 - 1 |
6 |
Schimpf, Rolf 1702 |
- |
Düster, Frank 1730 |
1 - 0 |
7 |
Pützkaul, Karl 1695 |
- |
Gülden, Ralf 1564 |
1 - 0 |
8 |
Rathmann, Wolfgang 1670 |
- |
Schoenborn, Thomas 1826 |
0 - 1 |